Vegan, vegetarisch und Co.: Beliebt, aber kaum erforscht (008)
Shownotes
Ganz oder weitgehend auf Fleisch und tierische Produkte verzichten – für zunehmend mehr Menschen in Deutschland ist das heutzutage ganz normal. Die Gründe dafür sind vielfältig. Im Zentrum stehen meist ethische Fragen wie Tierwohl, Klimaschutz und Umweltaspekte. Viele Menschen hoffen aber auch auf gesundheitliche Vorteile. Doch ist vegetarische oder vegane Ernährung wirklich gesünder? Oder drohen möglicherweise sogar gefährliche Mangelerscheinungen? Darum geht es in dieser Podcast-Folge. Vorgestellt wird außerdem eine großen Ernährungsstudie, die vom BfR koordiniert wird und für die noch interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht werden.
Gast: Dr. Cornelia Weikert, BfR-Abteilung „Lebensmittelsicherheit“
Moderation: Sonja Schäche und Stefan Römermann
Weitere Informationen zur COPLANT-Studie und pflanzenbasierter Ernährung:
COPLANT-Webseite
FAQ zur COPLANT-Studie
FAQ zu Vitamin B12
Führt eine vegane Ernährungsweise zu einer geringeren Knochengesundheit? BfR - Studie zeigt Unterschiede in der Knochengesundheit
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00:00:11: Stefan Römermann: Vegan, vegetarisch und Co. Das ist heute unser Thema. Ernährungsweisen ohne Fleisch und tierische Produkte, die liegen für viele Menschen ja ziemlich im Trend. Sicher: Fleisch und Wurst, die gehören auch immer noch für viele Menschen zum Alltag dazu. Doch gerade bei den jüngeren Generationen, da steigt der Anteil der Menschen, die ganz bewusst auf Fleisch und Wurst verzichten. Und viele verzichten inzwischen auch ganz und teilweise auf alle anderen Arten von tierischen Produkten. Also auch auf Eier, Milch, auch auf Honig. Die Gründe für den Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte, die sind ganz unterschiedlich. Aber eine Wahrnehmungsstudie vom BfR hat gezeigt, dahinter stecken ganz oft ethische Gründe. Für viele Befragte geht es dabei um Fragen wie Tierausbeutung und Tierleid, um Klima und Umwelt. Und erstaunlich viele Menschen hoffen auch, dass der bewusste Verzicht auf solche Produkte ihnen gesundheitliche Vorzüge bringt. Schließlich liest man immer wieder, dass vegetarische oder vegane Ernährung gut sei für die Gesundheit. Sie würde die Leistungsfähigkeit fördern oder angeblich sogar für ein schöneres Aussehen sorgen.
00:01:17: Sonja Schäche: Ob eine vegetarische oder vegane Ernährung wirklich grundsätzlich besser für die Gesundheit ist, das klären wir gleich. Was wir auch fragen: Was bringt es mir, wenn ich nur das Fleisch weglasse, mich sonst aber weiterhin einseitig mit Fast Food und Snacks ernähre?
00:01:31: Römermann: Und dafür schauen wir natürlich auf den aktuellen Stand der Forschung. Wie gesagt, das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung, das wächst momentan stark. Trotzdem gibt es bislang noch gar nicht so viele wissenschaftlich wirklich belastbare Daten dazu, welche Auswirkungen auf den Körper solche Ernährungsformen tatsächlich haben. Im Podcast fragen wir deshalb: Warum ist das so? Was wissen wir tatsächlich jetzt schon sicher? Und wo gibt es aktuell noch Forschungsbedarf? Und wir erklären Ihnen, wie Sie selbst helfen können, diese Forschung zu unterstützen.
00:02:04: Schäche: Und damit hallo und herzlich willkommen zu Risiko, dem Wissenschaftspodcast vom Bundesinstitut für Risikobewertung, kurz BfR. Mein Name ist Sonja Schäche.
00:02:14: Römermann: Und mein Name ist Stefan Römermann. Wir sind beide Journalisten und wir arbeiten in der Pressestelle vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Ganz kurz nochmal - wir sagen es in jeder Folge: Wer das BfR noch nicht kennt... Das BfR ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, das unter anderem die Bundesregierung bei Themen wie der Sicherheit von Chemikalien und Produkten berät, aber auch zum Thema Lebensmittelsicherheit.
00:02:36: Schäche: Und mit der Lebensmittelsicherheit und auch ganz konkret mit den Vor- und Nachteilen einer veganen und vegetarischen Ernährung beschäftigt sich unser heutiger Gast schon seit vielen Jahren, Professorin Cornelia Weikert.
00:02:48: Frau Weikert ist Medizinerin und Epidemiologin und sie arbeitet in der Abteilung für Lebensmittelsicherheit hier bei uns am BfR. Liebe Frau Weikert, hallo und herzlich willkommen bei Risiko.
00:03:00: Cornelia Weikert: Ja! Hallo, guten Tag!
00:03:01: Römermann: Frau Weikert, ein Begriff, der hier bei uns im Podcast vermutlich immer mal wieder fallen wird, ist der Begriff "pflanzenbasierte Ernährung". Das ist so ein bisschen ein Überbegriff. Können Sie mal ganz kurz vorab erklären: Was verstehen wir jetzt unter pflanzenbasierter Ernährung?
00:03:13: Weikert: Ja, der Begriff pflanzenbasierte Ernährung bedeutet nur, dass der überwiegende Anteil der Ernährung auf Pflanzen basieren soll. Wie hoch dieser Anteil ist, der pflanzlich ist, ist aber nicht festgesetzt. Deshalb kann man
00:03:27: durchaus einen geringen Anteil tierischer Produkte zu sich nehmen. Aber in den meisten Fällen wird davon ausgegangen, dass auf tierische Produkte, insbesondere Fleisch und Wurst, verzichtet wird.
00:03:39: Schäche: Okay, aber bevor sich jetzt gleich alles nur noch um vegan, vegetarisch und Co. dreht, haben wir noch mal eine ganz andere Frage an Sie, Frau Weikert. Unser Podcast heißt ja "Risiko" und wir fragen alle unsere Gäste, wie Sie es
00:03:51: denn so ganz persönlich mit dem Risiko in Ihrem eigenen Leben halten. Frau Weikert, wie riskant mögen Sie es im Alltag? Haben Sie vielleicht irgendein riskantes Hobby oder ähnliches?
00:04:03: Weikert: Ja, ich denke, dass ich durchaus bewusst mit Risiken umgehe. Ein Risiko, was ich fast täglich eingehe, ist meine Teilnahme am Berliner Straßenverkehr.
00:04:11: Römermann: (lacht) Ja, das kann gefährlich werden.
00:04:13: Weikert: Aber hier denke ich auch, dass ich durch das Tragen eines Fahrradhelmes die Folgen eines möglichen Unfalls reduziere. Das hat auch schon zweimal gut geholfen. Und so in meinem Freizeitbereich würde ich sagen, dass ich sehr
00:04:27: gerne in den Alpen wandern gehe, auch hochalpine Touren. Und natürlich sind Berge, ist die Natur immer mit unvorhersehbaren Erlebnissen verbunden. Aber auch hier denke ich, durch gute Vorbereitung, Wetterbericht vorher hören, die adäquate
00:04:43: Kleidung, gehe ich auch hier bewusst mit dem Risiko um, also mit den Risiken.
00:04:48: Schäche: In welche Höhen gehen Sie da so?
00:04:50: Weikert: Zwischen drei- und viertausend Meter dann schon.
00:04:52: Römermann: Wird das dann schon als Bergsteigen oder ist das noch Bergwandern?
00:04:56: Weikert: Ach, das ist, würde ich sagen, ein fließender Übergang. Also das ist wahrscheinlich schon eher Bergsteigen. Also teilweise muss man sich auch sichern, muss entsprechend, je nachdem, wenn ein Gletscher dabei ist, mit
00:05:07: Steigeisen unterwegs sein.
00:05:08: Schäche: Oh!
00:05:08: Weikert: Manche Sachen machen wir auch mit einem Bergführer. Also das ist dann schon...
00:05:12: Römermann: Das klingt schon eher nach Bergsteigen als nach Wandern, ja?
00:05:14: Weikert: Ja.
00:05:15: Schäche: Also da wird die Luft dann auch schon dünner ...
00:05:17: Weikert: Genau.
00:05:17: Schäche: ... und am Gletscher waren Sie auch?
00:05:18: Weikert: Genau.
00:05:24: Schäche: Kurz vorab wollen wir nochmal klarstellen, dass wir hier niemanden die Scheibe Wurst oder das gelegentliche Steak madig machen wollen. Also wir wollen niemanden vorschreiben, wie sie oder er sich ernähren sollen.
00:05:35: Römermann: Das wollen wir auf keinen Fall. Wir wollen heute aufklären über die wissenschaftlichen Fakten zu dem Thema. Und wir wollen aufräumen mit ein paar Mythen, die zum Teil auch wirklich schon seit Jahrzehnten kursieren. Ein so ein
00:05:46: Mythos ist, glaube ich, dass Fleisch unbedingt zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehört. Frau Weikert, ist da was dran? Brauchen wir wirklich Fleisch?
00:05:55: Weikert: Na, es gibt einige Vitamine und Mineralstoffe oder Spurenelemente, die vor allen Dingen im Fleisch enthalten sind. Man kann aber sich auch ausgewogen ernähren, wenn man auf Fleisch verzichtet. Hier würde ich allerdings denken,
00:06:09: dass der regelmäßige Konsum von Fisch dann durchaus günstig ist, um eben bestimmte Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin B12, in ausreichender Menge aufzunehmen.
00:06:18: Römermann: Okay.
00:06:19: Schäche: Also Vitamin B12 ist auch im Fisch enthalten, nicht nur im Fleisch?
00:06:21: Weikert: Genau. Es ist auch in anderen tierischen Produkten enthalten, wie Milch oder Eiern, in deutlich geringeren Mengen. Aber in rein pflanzlicher Ernährung eben in der Regel nicht.
00:06:32: Römermann: Dann lassen Sie uns doch zum Einstieg jetzt nochmal ein paar der wichtigsten Begriffe rund um diese pflanzenbasierten Ernährungsweisen einordnen. Also zuerst mal "vegan". Wir halten es ganz kurz. "Vegan" - was bedeutet das?
00:06:45: Weikert: Also Verzicht auf jegliche tierischen Produkte.
00:06:49: Römermann: Also: Honig, Ei, Milch, Fleisch natürlich sowieso, alles weg.
00:06:55: Weikert: Genau.
00:06:56: Römermann: Dann gibt es "vegetarisch".
00:06:57: Weikert: Dabei kann man Milch und Eier zu sich nehmen. Und Milchprodukte umfassen natürlich nicht nur Milch, sondern auch Joghurt und Käse.
00:07:06: Römermann: Vegetarisch, das wird dann auch teilweise noch aufgeschlüsselt. Es gibt Vegetarier, die Eier essen oder nicht essen? Oder
00:07:12: Römermann: Was sind die Ovo-Vegetarier?
00:07:13: Weikert: Ovo-Vegetarier sind die, die die Eier essen. Und die Lacto-Vegetarier, sind die, die die Milchprodukte essen. Und deshalb Ovo-Lacto.
00:07:23: Römermann: Ach so. Also Ovo-Lacto-Vegetarier sind also die Standard-Vegetarier, sage ich mal. Und dann gibt es aber noch welche, die zusätzlich doch auch noch tierische Produkte essen. Das sind die "Pescetarier."
00:07:33: Weikert: Das sind die, die Fisch essen.
00:07:35: Römermann: Und dann gibt es den Begriff für die Menschen, die alles essen. Da wird häufig mal von "omnivor" gesprochen. Und dann gibt es die Flexitarier. Wir haben es eben schon mal ganz kurz gesagt. Wie würden Sie "flexitarisch" definieren?
00:07:45: Weikert: Da gibt es keine allgemeingültige Definition. Oft wird gesagt: Es ist ein unregelmäßiger Verzehr von Fleischprodukten. Das wird dann in Studien beispielsweise festgelegt und definiert. Das kann aber auch sehr
00:08:01: unterschiedlich sein. Also ich habe kürzlich von einer Studie gelesen. Da wurde gesagt: "Personen, die weniger als 50 Gramm pro Tag Fleisch essen, werden als flexitarisch eingestuft." - Wir in unseren Studien gehen davon aus, flexitarisch
00:08:13: essende Personen. Solche sind, die nicht mehr als zwei Portionen Fleisch oder Wurst pro Woche zu sich nehmen. Aber da gibt es auch noch ganz andere Herangehensweisen.
00:08:24: Römermann: Dann lassen Sie uns ganz kurz auf die Geschichte schauen. Ist vegetarische Ernährung, ist vegane Ernährung tatsächlich, ich sage mal, eher so eine junge Entwicklung, ein Wohlstandsphänomen, so nach dem Motto: "Wir sind einfach
00:08:33: nicht mehr angewiesen auf die Tiere." Oder ist das etwas, was wir schon sehr, sehr lange auch in der Geschichte beobachten können?
00:08:39: Weikert: Das geht bis zurück in die griechische Antike. Ein Vertreter, der uns sicher allen bekannt ist, noch aus dem Matheunterricht ist Pythagoras, ein griechischer griechischer Philosoph und Mathematiker, der sich vegetarisch ernährt
00:08:52: haben soll. Allerdings wurde früher vegane und vegetarische Ernährung auch nicht so streng voneinander getrennt, sondern meistens waren das dann auch Vegetarier.
00:09:00: Römermann: Haben sich da im Laufe der Zeit irgendwie die Beweggründe irgendwie geändert warum Menschen sich vegetarisch oder vegan ernähren? Oder ist das über die Zeit eher gleich geblieben?
00:09:10: Weikert: Also soweit ich das überblicke, scheint es gleich geblieben zu sein, dass vor allen Dingen das Tierleid und die ethischen Gründe im Vordergrund stehen. Auch heute noch ist das das Hauptmotiv, weshalb sich Menschen vegetarisch
00:09:23: oder dann auch insbesondere vegan ernähren.
00:09:26: Römermann: Eine Sache, die sich aber, glaube ich, schon entwickelt hat, ist, was man inzwischen, ich sage mal, in den Supermärkten, in den Läden kaufen kann. Klar, man konnte Obst und Gemüse früher auch schon kaufen, aber ich sage mal,
00:09:36: so speziell verarbeitete Produkte, da musste man tatsächlich früher mit der Lupe suchen, ob man irgendwas Veganes findet und Süßigkeiten, weil die Gelatine ja auch aus tierischen Rohstoffen, sage ich jetzt mal, hergestellt wurde. Da
00:09:49: findet man jetzt sehr, sehr viel mehr, gerade vegane Produkte. Wann hat das eingesetzt? Kann man das so ungefähr sagen, seit wann sich das geändert hat?
00:09:56: Weikert: Na, ich denke, seit Beginn dieses Jahrhunderts hat die Produktion solcher Produkte jährlich deutlich zugenommen und gerade auch in den letzten Jahren sind in vielen Ländern wirklich extrem viele neue Produkte auf den
00:10:10: Markt gekommen. Es ist jetzt schon leichter, da auch Ersatzprodukte zu finden. Aber trotz allem: Dieser Einstieg in die vegane, vegetarische Ernährung ist doch wirklich durch ethische Motive geprägt und nicht davon abhängig, wie viele
00:10:24: Produkte es jetzt gibt.
00:10:32: Schäche: Dann lassen sie uns doch darüber reden, wie die pflanzenbasierte Ernährung unsere Gesundheit beeinflussen kann. Fleisch hat ja im Kontrast ein eher schlechtes Image. Warum ist das so, Frau Weikert?
00:10:42: Weikert: Ein erhöhter Fleischkonsum kann mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebserkrankungen einhergehen. Und hierbei muss man aber besonders das verarbeitete Fleisch in den Fokus rücken, also
00:10:55: Wurstwaren. Und jetzt mal ein Stück Fleisch zu essen, das ist zumindest basierend auf größeren epidemiologischen Studien kein Problem.
00:11:05: Römermann: Also es geht um einen wirklich hohen Fleischkonsum, nicht um das Steak, was ich mal zwischendurch esse oder die Scheibe Wurst auf dem Teller. Das verursacht jetzt nicht notwendigerweise Krebs.
00:11:14: Weikert: Genau. Also es geht um eine höhere oder sehr hohe Menge an Fleischkonsum und vor allen Dingen aber Wurst. Also das würde ich gerne nochmal auch betonen, dass hier eben die verarbeiteten Fleischprodukte eine besondere Rolle spielen.
00:11:29: Römermann: Okay.
00:11:30: Schäche: Gut. Und wer sich pflanzenbasiert ernährt, hat dieses Risiko ja erstmal nicht. Was hat denn eine pflanzenbasierte Ernährung für weitere Vorteile, außer jetzt, dass es ein geringeres Krebsrisiko hat?
00:11:42: Weikert: Ja, wenn man sich pflanzenbasiert ernährt, nimmt man in der Regel deutlich mehr Ballaststoffe zu sich, ist weniger energiedicht, hat eine höhere Aufnahme an bestimmten Vitaminen.
00:11:52: Römermann: Weniger energiedicht heißt, da sind dann weniger Kalorien...
00:11:55: Weikert: Genau.
00:11:56: Römermann: ... in der gleichen Menge. Also ich esse volumenmäßig einen Teller voll - und es sind weniger Kalorien drin.
00:12:01: Weikert: Ganz genau. Und entsprechend ist es natürlich mit einer solchen Ernährungsweise auch einfacher, sein Gewicht zu halten. Und das Risiko für Übergewicht ist deutlich geringer. Personen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren,
00:12:16: sind meistens dünner und seltener übergewichtig. Und entsprechende Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder
00:12:24: Herz-Kreislauf-Erkrankungen können dann auch seltener auftreten.
00:12:28: Römermann: Das sind Erkrankungen, die mit dem Übergewicht verbunden sind...
00:12:31: Weikert: Ja.
00:12:32: Römermann: ... und die treten seltener auf, weil ich Veganer oder Vegetarier bin, wenn ich mich ordentlich da ernähre.
00:12:36: Weikert: Genau. Wenn ich jetzt keine anderen Nährstoffmängel habe, dann ist davon auszugehen, dass ich solche Erkrankungen seltener bekomme.
00:12:43: Schäche: Gut, aber man muss dann schon auch darauf achten, was man isst, weil eine pflanzenbasierte Ernährungsweise oder vegane Ernährung ist nicht automatisch gesundheitsfördernd. Das hängt auch davon ab, was für Lebensmittel ich
00:12:54: zu mir nehme.
00:12:55: Weikert: Ganz genau. Man kann sich natürlich auch bei diesen Ernährungsweisen sehr ungesund ernähren, indem man nur hochverarbeitete Lebensmittel zu sich nimmt, die oft auch sehr zucker-, salz- oder fettreich sind und wenig Vitamine und
00:13:11: Spurenelemente enthalten.
00:13:12: Schäche: Ein weiteres Risiko kann ja auch sein von der pflanzenbasierten Ernährung, dass man irgendwie einen Nährstoffmangel oder Vitaminmangel bekommt. Welche Stoffe muss man da vielleicht supplementieren oder worauf muss man achten?
00:13:24: Weikert: Das Fleisch hat ja auch Vorteile. Durch den Fleischkonsum nimmt man beispielsweise das Vitamin B12 zu sich. Das kann man, wenn man komplett auf Fleisch und Fisch verzichtet, eigentlich nicht in ausreichender Menge zu sich nehmen. In
00:13:38: Pflanzen kommt das nur in Spuren in fermentierten Produkten wie Sauerkraut oder bestimmten Pilzen oder Algen vor, was aber für eine ausreichende Vitamin B12-Versorgung eben nicht ausreicht.
00:13:51: Römermann: Was macht dieses B12 im Körper? Warum ist das so wichtig? Wofür brauche ich das?
00:13:56: Weikert: Vitamin B12 ist in verschiedenste Stoffwechselvorgänge involviert. In den Energiestoffwechsel, aber zum Beispiel auch in die Blutbildung. Also man kann bei Vitamin B12-Mangel eine Blutarmut, eine Anämie entwickeln, was dann zur allgemeinen Schwäche führen kann. Es kann auch zu Nervenschädigungen führen, wenn man einen Vitamin B12-Mangel hat. Magen-Darm-Beschwerden können auftreten.
00:14:22: Römermann: Das klingt nicht so gut.
00:14:23: Weikert: Das kann sehr vielseitige Auswirkungen haben.
00:14:27: Schäche: Und betrifft das jetzt nur die vegane Ernährung oder auch andere pflanzenbasierte Ernährungsformen?
00:14:32: Weikert: Interessanterweise sind Personen, die sich heutzutage vegan ernähren, darüber informiert, dass sie Vitamin B12 zu sich nehmen müssen als Supplement, um eben hier keinen Mangel zu erleiden und sind deshalb auch ganz gut versorgt.
00:14:45: Römermann: Also die nehmen Nahrungsergänzungsmittel..
00:14:47: Weikert: Genau...
00:14:47: Römermann: ... dann mit zu sich.
00:14:47: Weikert: Genau. Veganerinnen und Veganer nehmen nahezu alle Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Bei einer vegetarischen Ernährung kann jedoch der Vitamin B12-Konsum auch eingeschränkt sein, wenn man nicht ausreichend
00:15:03: Milchprodukte und Eier zu sich nimmt. Und da ist es aber vielen Vegetariern nicht so bekannt, dass auch hier ein Mangel auftreten könnte. Also um die Frage zu beantworten: Ja, bei Vegetariern könnte ein Risiko auch da sein, da einen sehr
00:15:21: geringen Vitamin B12-Spiegel bis hin zum Mangel zu bekommen.
00:15:25: Schäche: Gut, bei den Flexitariern und Pescetariern dann aber eher weniger? Weil die haben ja Fisch und Fleisch auch dabei?
00:15:30: Weikert: Genau. Man braucht gar nicht so viel Vitamin B12 und das Vitamin B12 wird auch in der Leber lang gespeichert, sodass, wenn man umsteigt von einer Mischkost auf eine vegane Ernährung oder vegetarische Ernährung, dann sind die Speicher auch nicht sofort leer, sondern man reicht auch eine ganze Weile damit. Und in tierischen Produkten sind eben so hohe Konzentrationen von Vitamin B12 in der Regel drin, dass man nicht oft Fleisch oder Fisch essen muss, um seinen Vitamin B12-Haushalt da fit zu halten.
00:16:01: Schäche: Okay, und wer auf Nummer sicher gehen will und sich vielleicht vegetarisch ernährt, sollte das auf jeden Fall ärztlich mal abklären lassen, ob er genug Vitamin B12 hat?
00:16:08: Weikert: Das wäre sicherlich sinnvoll, ab und zu mal den Vitamin-B12-Status checken zu lassen.
00:16:13: Schäche: Und so eine ganz bestimmte Risikogruppe, die immer wieder in dem Zusammenhang fällt, sind ja auch Schwangere und Stillen. Wie sieht es da mit den Risiken aus für Mutter, aber auch fürs Kind?
00:16:23: Weikert: Also viele Fachgesellschaften aus unterschiedlichen Ländern sind heutzutage davon überzeugt, dass auch Kinder und Schwangere sich durchaus vegan, vegetarisch ernähren können. Jedoch sollten sie unbedingt das unter ärztlicher Aufsicht tun und kompetenter ärztlicher Aufsicht. Da gerade eben auch in der Schwangerschaft und Stillzeit der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Spurenelementen sowieso schon erhöht ist, kann natürlich auch der Mangel noch eher eintreten.
00:16:52: Schäche: Okay, also muss man auch besonders darauf achten, was man isst, wie viel man isst
00:16:55: Weikert: und
00:16:56: Schäche: was man vielleicht noch zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt.
00:16:59: Weikert: Genau, dass man entsprechend dann supplementiert.
00:17:02: Schäche: Ja, jetzt haben Sie gerade B12 erwähnt. Das wissen viele Menschen schon. Das sollte man zusätzlich zu sich nehmen, wenn man sich vegan ernährt.Aber gibt es da noch andere Vitamine, Mikronährstoffe, die vielleicht kritisch
00:17:15: sind, wenn man sich so ernährt?
00:17:17: Weikert: Ja, bei allen anderen Nährstoffen kann man allerdings bei gezielter Lebensmittelauswahl doch ganz gut den Konsum decken. Aber es werden durchaus weitere kritische Nährstoffe gesehen, wie zum Beispiel bestimmte essentielle Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren, dann das Vitamin B2. Jod ist auch ganz wichtig zu nennen, aber auch Calcium und Zink, Selen werden auch in der Regel bei veganer Ernährung weniger zu sich genommen, als wenn man sich jetzt einfach mit Mischkost ernährt.
00:17:59: Schäche: Es gibt ja große Studien, die zeigen, dass pflanzenbetonte Ernährungsweisen das Risiko für Übergewicht, Typ 2 Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Sind diese Daten dann übertragbar auf die heutige
00:18:12: Allgemeinbevölkerung?
00:18:14: Weikert: Na, das sind vor allen Dingen Ergebnisse aus Studien, die in den 1990er Jahren stattgefunden haben. Also ältere Studien, auch teilweise Studien in bestimmten Studienpopulationen. Also zum Beispiel die Adventistenstudie aus Amerika.
00:18:31: Das ist eine ganz spezielle Bevölkerungsgruppe, die nicht so gelebt hat wie der Durchschnittsamerikaner.
00:18:37: Schäche: Die sind eher so asketisch, leben Verzicht.
00:18:40: Weikert: Genau. Und dann auch jetzt hinzunehmend, dass wir ja jetzt so ein großes Angebot an neuen Ersatzprodukten haben, an pflanzlichen Alternativen, die wir auch jetzt vermehrt konsumieren können und die auch von Veganerinnen und
00:18:55: Veganern und Vegetarierinnen und Vegetariern konsumiert werden. Ich denke, es ist dringend notwendig, hier neu auch die Risikostrukturen zu überprüfen, ob die heutige vegane Ernährung.... Also die ist definitiv nicht mit der von damals
00:19:11: vergleichbar... Aber wie die Risiken jetzt zu beurteilen sind, ist eben auch nicht mit damals zu vergleichen. Denn es werden neue und andere Lebensmittel verzehrt. Die Personen gehen aber auch generell anders vielleicht bei diesem
00:19:24: Lebensstil mit sich um, supplementieren anders als früher. Und deshalb, denke ich, können wir die damaligen Risiken nicht unbedingt auf die heutigen übertragen.
00:19:33: Schäche: Verstehe. Also es gibt große Datenlücken hier noch. Warum gibt es eigentlich diese Datenlücken? Was ist die Herausforderung von so großen Ernährungsstudien?
00:19:41: Weikert: Eine große Herausforderung ist, die Ernährung selbst so korrekt wie möglich zu erheben. Wir ernähren uns jeden Tag. Wir ernähren uns nicht jeden Tag gleich. Wie können wir das überhaupt erfassen? Dass wir dann wissen, was hat wer über einen bestimmten Zeitraum ganz genau gegessen?
00:20:00: Schäche: Gut, weil wir jetzt nicht diesen gläsernen Mensch haben...
00:20:03: Weikert: Genau...
00:20:04: Schäche: ... der dann natürlich perfekt wäre.
00:20:04: Römermann: Und man braucht für eine Studie ja auch nicht nur einen gläsernen Menschen. Man bräuchte dann gleich mehrere hundert am besten für eine große Studie.
00:20:10: Schäche: Und am besten noch Kinder...
00:20:12: Römermann: Kinder, Schwangere....
00:20:12: Schäche: Schwangere, Stillende...
00:20:13: Römermann: ... alle mit dazu. Schwierig.
00:20:14: Schäche: Alte...
00:20:15: Römermann: Ja, die großen Bevölkerungsstudien, das ist so ein bisschen, man sagt, der "Goldstandard". Das sind so die tollsten Studien, die man haben kann in Sachen Ernährungsstudien. Eigentlich würde man ja sagen,am besten, um
00:20:24: wissenschaftlich irgendwas zu beweisen, ist ja immer, man macht es unter Laborbedingungen in einem Experiment. Das geht bei Ernährungsthemen ganz schwierig nur, oder?
00:20:31: Weikert: Genau, da sind Ernährungsstudien in der Richtung wirklich eine ganz besondere Herausforderung, da wir ja auch Personen nicht auf Dauer vorschreiben können, welche Ernährungsweise sie folgen. Also jetzt jemandem zu sagen: Iss mal
00:20:46: vier Wochen vegan oder vegetarisch oder pescetarisch, das geht ja vielleicht noch. Aber über Jahre ist das nicht durchführbar.
00:20:54: Römermann: Man kann sie ja auch nicht die ganze Zeit im Labor einsperren und gucken, ob sie nicht doch zwischendurch eine Bratwurst essen.
00:21:00: Weikert: Genau. Auch das ist bei so einer Studie nicht möglich. Und
00:21:05: Ernährungseffekte, so sie denn da sind, sind ja doch sehr langfristige Effekte.
00:21:16: Römermann: Es gibt also viele, viele Datenlücken, viele Dinge, die wir noch gar nicht so hundertprozentig genau wissen oder wo wir sagen, da bräuchten die Studien mal ein Update, die müssten mal erneuert werden, müsste mal geguckt werden, ob die so noch stimmen. Viele dieser Datenlücken soll jetzt eine groß angelegte Studie mit 6.000 Teilnehmern schließen, die bei uns am BfR koordiniert wird. Frau Weikert, Sie sind die Studienleiterin. Vielleicht mal ganz kurz, wofür steht denn eigentlich COPLANT?
00:21:41: Weikert: COPLANT ist eine Abkürzung für "Cohort on plant-based diets".
00:21:47: Römermann: Also eine Hohorten-Studie, große Menschengruppe...
00:21:49: Weikert: Genau.
00:21:50: Römermann: ...zu pflanzenbasierter Ernährung.
00:21:51: Weikert: Ganz genau.
00:21:51: Römermann: Okay, was hoffen Sie da herauszufinden?
00:21:54: Weikert: Also wir wollen zunächst erheben, was essen die Menschen heutzutage wirklich, wenn sie sich vegan, vegetarisch, pescetarisch oder omnimor, also mit Mischkost ernähren. Denn wie ich ja schon gesagt hatte, ist das gar nicht so leicht
00:22:10: zu erfassen. Und wir haben mit dieser Studie uns vorgenommen, sehr genau zu erheben: Was essen eben Personen bei den unterschiedlichen Ernährungsweisen? Und dazu haben wir auch unterschiedliche Erhebungsinstrumente, die wir verwenden. Also die Personen, die an der Studie teilnehmen, sollen an vier verschiedenen Tagen mittels einer App berichten, was sie ganz genau essen. Sie sollen das Essen auch abwiegen mit einer Küchenwaage, die sie von uns bekommen und dann in diese App eintragen.
00:22:42: Römermann: Okay, das ist also so eine Art Ernährungstagebuch?
00:22:44: Weikert: Genau.
00:22:44: Römermann: Ein sehr detailliertes...
00:22:45: Weikert: Sehr detaliert...
00:22:45: Römermann: Ernährungstagebuch...
00:22:45: Weikert: Genau. Ist schon auch ein ziemlicher Aufwand, das zu machen. Aber man sieht dann auch mal selber, was man so isst. Und zusätzlich soll auch noch ein Ernährungshäufigkeits-Fragebogen ausgefüllt werden, wo man einträgt, was man an verschiedenen Lebensmittelgruppen im vergangenen Jahr gegessen hat.
00:23:02: Römermann: Und außerdem untersuchen sie die Leute auch noch sehr, sehr gründlich, habe ich gehört, körperlich. Also die kommen zu Ihnen dann in die Studienzentren und was machen Sie mit denen?
00:23:10: Weikert: Beim ersten Termin wird zunächst natürlich nochmal aufgeklärt über die Studieninhalte und dann werden bestimmte Untersuchungen durchgeführt. Beispielsweise die Handkraft wird gemessen, aber auch der Blutdruck und die Herzfrequenz, es werden Fragebögen ausgefüllt. Und beim Termin zwei wird dann die Körperzusammensetzung gemessen. Es wird die Knochengesundheit mittels Ultraschall am Fersenbein gemessen.
00:23:38: Römermann: Das geht also schon wirklich sehr in die Tiefe. Sie wissen dann sehr genau, wie gesund ist der Mensch, wie ist der körperlich drauf. Und das große Ziel ist tatsächlich, dass wir über einen längeren Zeitraum dann immer mal wieder in bestimmten Abständen tatsächlich auch diese Daten erheben, um auch eine Veränderung zu beobachten, oder?
00:23:55: Weikert: Ganz genau. Wenn wir die finanziellen Mittel dazu bekommen, dann würden wir gern die Personen nach einigen Jahren erneut ins Studienzentrum einladen und nochmals untersuchen. Oder auch mit Fragebögen sozusagen nachbeobachten, sodass wir langfristig die Ernährungsweise erfassen. Also immer wieder auch erfragen, bleiben sie bei der Ernährungsweise, der sie folgen. Und auch gesundheitliche Veränderungen, sprich neues Auftreten von Erkrankungen erheben.
00:24:25: Römermann: Was sind die, ich sag mal so zwei, drei wichtigsten Fragen, auf die Sie sich antworten. Das eine ist natürlich, haben Sie gesagt, wie ernähren sich die Menschen? Was essen sie tatsächlich genau? Weil da bisher gar nicht so viele genauen Daten zu sind, vor allem wie sie sich aktuell ernähren. Was sind noch Fragen, die offen sind?
00:24:39: Weikert: Wir wollen die langfristigen Einflüsse der verschiedenen Ernährungsweisen untersuchen, wie zum Beispiel das Entwickeln eines Typ 2 Diabetes, die Gewichtsentwicklung der Person nachverfolgen, aber auch zum Beispiel unerwünschte Stoffe im Blut untersuchen. Wir wollen aber auch wissen, wie zum Beispiel Entzündungsparameter sich im Blut verhalten, wie die Knochengesundheit sich entwickelt. Also wir haben da schon einige Fragen aus gesundheitlicher Perspektive.
00:25:10: Römermann: Wer jetzt an dieser Studie teilnehmen möchte, der findet alle Informationen, glaube ich, auf unserer COPLANT-Webseite, die Webseite, die es zur Studie gibt. Und da trägt man einfach seine Adresse ein oder schickt eine E-Mail und dann wird man kontaktiert. Es wird nicht jeder genommen, kann man, glaube ich, sagen. Ja, aber Sie brauchen immer noch Leute?
00:25:26: Weikert: Ja, wir brauchen unbedingt noch ganz viele interessierte Studienteilnehmer. Aber wir wollen auch versuchen, zu gleichen Teilen Männer, Frauen und unterschiedliche Altersgruppen in die Studie aufzunehmen. Und deshalb suchen wir aktuell ganz besonders Männer und Männer, die sich pescetarisch ernähren. Es soll aber nicht heißen, dass Frauen nicht mehr sich melden sollen.
00:25:50: Römermann: Okay.
00:25:50: Weikert: Über die Jahre - wir rekrutieren ja bis Ende 2027 - werden wir auch durchaus andere Gruppen wieder in die Studie aufnehmen.
00:26:00: Römermann: Also einfach jeder, der Interesse hat, an so einer Studie teilzunehmen, kann sich gerne melden. Die Informationen zu der Studie finden Sie in den Shownotes, in den Informationstexten zu dieser Podcast-Folge. Und da finden Sie den Link und auch noch weitere Informationen zur Studie. Und vielleicht finden wir ja da noch den ein oder anderen interessierten Teilnehmern. Das Spannende ist ja, man kriegt ja auch am Ende dann die Informationen zu den Körperbefunden, die teilen Sie den Teilnehmern ja auch mit.
00:26:24: Weikert: Also man bekommt durchaus einige Blutparameter. Man bekommt auch alle Ergebnisse zu den Untersuchungen, die durchgeführt werden. Und wenn irgendwelche Auffälligkeiten gesehen werden, bekommt man auch den Hinweis, sich danach nochmal an den Hausarzt zu wenden. Das sollte jedoch auf keinen Fall mit einer ärztlichen Routineuntersuchung verwechselt werden.
00:26:44: Römermann: Das ist kein Check-up, aber das ist so ein netter Nebennutzen. Sonja, du hast ja tatsächlich an der Studie teilgenommen. Wie hast du das denn empfunden?
00:26:50: Schäche: Ja, ich muss sagen, ich habe da wirklich sehr positive Erfahrungen mit sammeln dürfen. Ich fand das jetzt auch gar nicht so aufwendig. Und für mich war besonders interessant, dass ich kontaktiert wurde vom Studienzentrum und darauf hingewiesen wurde, dass eventuell was mit meinem Eisenstatus nicht so ganz stimmt, dass ich das mal abklären lassen soll mit meinem Hausarzt. Und der konnte dann tatsächlich feststellen, dass ich Eisen aufnehmen muss. Und auch Vitamin B12 wurde dann untersucht, was mich eher überrascht hat, weil ich ja ein Flexitarier bin und auch Fleisch und tierische Produkte zu mir nehme. Also ja, für mich war das ein wichtiger Hinweis.
00:27:21: Römermann: Guter Nebennutzen und wir haben schon gehört, es gibt eine Küchenwaage. Die darf man behalten, habe ich gehört, ja?
00:27:27: Weikert: Auf jeden Fall. Und es gibt auch noch 50 Euro für die Teilnahme als Aufwandsentschädigung.
00:27:34: Römermann: Also es lohnt sich vom Stundenlohn her vielleicht nicht unbedingt, aber es ist eine kleine Anerkennung für den Aufwand.
00:27:39: Schäche: Und vor allem unterstützt man aber auch eine gute Sache, oder?
00:27:41: Weikert: Genau...
00:27:41: Weikert: ... das soll es auch sein.
00:27:46: Schäche: Damit geht unsere Folge zur pflanzenbasierten Ernährung auch schon so langsam zu Ende. Frau Weikert, können Sie bitte noch mal ganz kurz die zwei, drei wichtigsten Punkte zum Thema pflanzenbasierte für unsere Hörer und Hörern
00:28:00: zusammenfassen?
00:28:01: Weikert: Ja, das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung steigt in Deutschland stetig an. Für Personen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren möchten, ist es aber auch wichtig: Es gibt viele Vorteile, die damit einhergehen. Das hatten wir ja besprochen... Risiken für chronische Erkrankungen, auch das Körpergewicht kann man viel besser halten als beim Mischkost. Aber es gibt eben auch das Risiko, dass bestimmte Vitamine oder Spurenelemente zu gering aufgenommen werden. Hier ist vielleicht nochmal das Vitamin B12 zu nennen, was ja aber ohnehin den Veganerinnen und Veganern bekannt ist.
00:28:40: Römermann: Und alle Informationen zur COPLANT-Studie finden Sie in den Shownotes zu dieser Podcast-Folge und auf der BfR-Webseite natürlich auch. Nicht zu vergessen. Ja, das war unsere Folge für heute. Bei uns im Podcast-Studio war Frau Professorin Cornelia Weikert aus der Abteilung für Lebensmittelsicherheit bei uns am BfR. Liebe Frau Weikert, danke für das interessante Gespräch.
00:29:01: Schäche: Und wenn Ihnen der Podcast gefallen hat, dann hier nochmal der Hinweis: Abonnieren Sie doch gleich unseren Kanal. Risiko gibt es so ziemlich überall, wo es Podcasts gibt. Und natürlich auch auf der Webseite vom BfR zum Nachhören.
00:29:14: Römermann: Ja, und wenn Sie mögen, schicken Sie uns gerne eine E-Mail mit Lob, mit Kritik oder auch mit Anregungen für Podcast-Themen. Unsere E-Mail-Adresse lautet podcast@bfr.bund.de. Und das war es dann jetzt wirklich für heute. Hier am Mikrofon verabschieden sich Stefan Römermann und Sonja Schäche.
00:29:30: Schäche: Und wir sagen danke fürs Zuhören und tschüss.